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Wichtelgeschichte 12

Neuwichtelhausen


Eiszapfen Iglu Heißgetränk



Foto von Ingo Lenz



Text von Sina Land


Gleich am nächsten Morgen machen sich die beiden nach dem Frühstück auf den Weg zu ihrer Fundstelle am See. Es ist beschlossene Sache, dass der Hügel das neue Wichtelhausen beheimaten wird. Und so bepacken sie den Fahrradanhänger von Opa, den sie erst von Eiszapfen befreien, mit all ihren gebauten Utensilien. Das Rad lassen sie stehen, das lässt sich durch den Schnee eh nicht schieben.

Linchen hält Opa die Thermoskanne mit ihrem originellen Heißgetränk entgegen. „Warmer Weihnachtskakao“, schwärmt sie und reibt sich den Bauch.

„Hab auch extra viel Zimt dazugegeben“, sagt Bartholomäus mit erhobenem Zeigefinger. „Wer hart arbeitet, braucht unbedingt etwas für die Erholung zwischendurch.“

Und so tappen sie durch den Schnee zu ihrem Fundort, um dort Willi und seinen Kollegen, ein neues Zuhause zu errichten.

Nach einer Stunde betrachten sie ihr Werk. Linchen nickt zufrieden mit sich und der Welt. „Ich finde den Platz neben dem Baumstumpf super und das Häuschen mit den Fensterläden sieht aus wie eine kleines Hexenhaus.“ Sie kichert. „Moment, so geht das nicht. Wo soll er denn seinen Schlitten hinstellen. Der wird ja total eingeschneit.“ Behände packt sie sich ein paar Hände voll Schnee, klopft ihn mit den Handschuhen platt und bohrt mit dem Daumen eine kleine Öffnung in den Berg. „So, das müsste reichen!“

„Ein perfektes Iglu. Sieht klasse aus“, brummt Opa. „Jetzt braucht Willi nur noch eine Einladung. Dann kann er umziehen und endlich wieder in Ruhe und ohne Angst, dass er gesehen wird, hier seiner Weihnachtswichtelei nachgehen.“

Linchen hüpft von einem Bein aufs andere. „Ich lauf nach Hause und sag ihm, dass er kommen kann und du ...“, sie zeigt mit dem Handschuh auf Mäus, „musst hier aufpassen, dass die Hunde nichts kaputt machen. Aber ...“, sie hebt ihre Hand, „tu ihnen nix. Die wollen nur spielen.“

„Meinst du, dass du den Weg sicher findest?“

„Opaaa!“ Linchen verdreht die Augen. „Ich bin schon ein Vorschulkind. Das ist für mich pipileicht.“

Bartholomäus nickt bedächtig. Es kommt ihm Gelegen. „Ich muss eh noch kurz was erledigen.“

„Aber trotzdem auf Wichtelhausen aufpassen.“ Sie stöhnt. „Sonst müssen wir gleich nochmal ein Haus bauen.“

Wörter von Anita Georg

Text von Sina Land

Foto von Ingo Lenz