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Wichtelgeschichte 6

Der Puppenhausbauer


Wald Tannenbaum Schlittenfahrt



Foto von Ingo Lenz



Text von Sina Land


„Bartholomäus“, sagt der Mann hinter dem Verkaufsstand und lächelt breit. „Das ist aber schön, dass ihr beide bei mir vorbeischaut. Hast du wieder Besuch?“, fragt er und nickt in Richtung Linchen.

„Mama muss arbeiten und der Kindergarten ist zu“, sagt sie schnell. „Ist aber nicht schlimm. Mache einfach Urlaub bei Opa.“

„Dann braucht ihr sicher Puppen zum Spielen.“

„Nicht ganz“, erwidert Opa, „wir brauchen eher Material für unsere Werkstatt.“

„Wir helfen den Wichteln ihr Dorf wieder aufzubauen. Der Sturm hat es kaputt gemacht“, erklärt ihm Linchen.

„Na dann, schaut euch gerne hier um. Ich denke, dafür werdet ihr das Richtige finden.“

 

Sein Stand sieht fast selbst aus wie ein Puppenhaus. Überall stehen kleine Möbel aus Holz, Püppchen und sogar fertig eingerichtete Räume zum Bespielen. Linchen läuft das Herz über. Sie würde am liebsten nicht nur etwas für Willi einkaufen, sondern obendrein ein komplettes Spielhaus für ihr Zimmer bei Opa mitnehmen.

„Kann ich das haben?“, fragt sie und deutet auf eines der größeren.

Ihr Opa brummt. „Heut ist noch nicht Weihnachten, mein Mädchen. Hör zu, wir suchen jetzt erst die Sachen für Wichtelhausen zusammen und dann darfst du dir zusätzlich etwas aussuchen, dass nur für dich ist.“

 

Eine Weile später hält sie einen kleinen Tannenbaum in den behandschuhten Händen, genießt ihre Schlittenfahrt im Lichterglanz und hütet zusätzlich ihren Schatz für Willi in einem Leinenbeutel. So zieht sie Opa durch den Wald nach Hause zurück.

Wörter von Elke Klocke

Text von Sina Land

Foto von Ingo Lenz


Fortsetzung folgt