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Schnurrbart Peperoni Drachenfrucht

Drei Wörter für eine Geschichte


Mit Wortspenden


Im Schlafgemach des Burgherrn von Drachenfrucht lauscht das Fräulein Brunhilde an der Tür. Barfuß und im langen Nachtgewand steht sie davor und hält daran ihr Ohr. Ihr Gatte schnarcht derweil, dass sein Schnurrbart bei jedem Atemzug wackelt, wie immer wenn er am Abend seine scharfen Peperoni nascht. Er schlummert so fest, dass ihn kein Geräusch mehr weckt. Doch sie hat etwas erschreckt. Draußen auf dem Gang hat sie ein Raunen vernommen, dessen ist sie sich ganz sicher. Es hat sie geweckt und nun will sie wissen, woher es kommt, wer hier stört. Zaghaft öffnet sie die Tür und spitzt um die Ecke herum. Der kalte Gang wird nur vom Zucken eines Blitzes erhellt und sie sieht nur einen Schatten, der hinter einer Ritterrüstung verschwindet. Ein Schauer läuft über ihren Rücken. Eine eisiger Lufthauch zieht hinter ihm her. Die Haare an ihren Unterarmen stellen sich auf. Ob der Geist des Burgherrn Egidius von ano dazumal hier sein Unwesen treibt? Ein Donner lässt sie zusammenzucken. Und ein Hüsteln gleich darauf inne halten. Nanu, seit wann hustet ein Geist? Da stimmt doch was nicht? Sie tappt ein paar Schritte vorwärts. Dann erschreckt sie ein Scheppern und sie gefriert zu Eis. Gleich darauf kullert ein Lachen über sie hinweg.

"I am so sorry madam", sagt ihr Butler, der hinter der Rüstung hervorspitzt und sich die Fußspitze hält.

"Aber Leonhard, was machen sie da?"

"Tut mir leid, wenn ich sie geweckt habe, aber der gnädige Herr wollte, dass ich seine Peperoni vor ihnen verstecke, weil sie androhten, diese zu vernichten, wenn er des Nachts so schnarcht.

 

Wörter von Kerstin Brandenburg

Text von Sina Land

Bild aus Pixabay

 

Bearbeitet mit Canva