Drei Wörter für eine Geschichte
Mit einer Wortspende
Das Feuer knistert im offenen Kamin. Eingemummelt in eine Wolldecke sitze ich im Lieblings-XXL-Hemd im Schneidersitz davor. Der Läufer auf dem Laminat wärmt mich zusätzlich. Eine Tasse Kakao umklammernd, bin ich, wie in den Kindertagen, vollkommen versunken in Erinnerungen, die wie ein Video vor meinem inneren Auge abläuft.
Mama sagte mir als Kind, dass ich dieses Jahr am Weihnachtsabend kein Geschenk haben werde, weil das Christkind so überarbeitet ist. Ich sehe mich mit hängendem Kopf unter dem Weihnachtsbaum sitzen. Doch dann wechselt der Film zum nächsten Tag, wo unser Nachbar vorbeikam und sagte, dass das Christkind aus Zeitmangel das Geschenk bei ihm abgegeben hätte. Kurz darauf torkelte ein Hund mit zu langen Beinen auf mich zu und schleckte mir übers Gesicht.
Ein Brummen reißt mich aus den Erinnerungen und eine kalte Schnauze bohrt sich unter meinem Arm durch. Lächelnd streichle ich meinem Hund durch das Fell und bin extrem froh, dass das Christkind mich damals nicht vergessen hat.
Wörter von Kerstin Brandenburg
Text von Sina Land
Bild aus Pixabay