Krimigeschichte mit drei Wörtern
Mit Wortspenden
Herr Siegbert Haraczimowicz macht am Abend seinen gewohnten Rundgang um das Haus. Drüben im Kindergarten ist bereits das Licht aus, also ist die Bandprobe der ‚Ohrzwicker‘ im Kindergartenturnraum bereits beendet. Zu hören sind sie ebenfalls nicht mehr. Gott sei Dank. Das Gejaule ist ja schlimmer als das von seinem Hund. Mit der Gießkanne in der Hand steuert er auf das geräumige Gartenhäuschen zu, um die entlaubten Geranien noch mit einem Schluck Wasser zu versorgen, damit sie perfekt genährt durch den Winter kommen. Mingo, sein Dobermannrüde, tappt versonnen hinter ihm drein. Dann aber nimmt der eine Fährte auf und spurtet zum Gartenzaun. Schlagartig bellt er Richtung Kindergarten hinüber und ist nicht mehr zu beruhigen. Herr Haraczimowicz stellt sich zu ihm, nachdem seine Befehle wie „Aus“ und „Komm“ nicht fruchten.
„Was hast du denn?“, fragt er seinen Hund und sieht sich um.
Der bellt um sein Leben, als wäre dort drüben ein Verbrechen passiert und er wolle es aller Welt sagen, weil es niemand bemerkt hat.
„Da ist nichts. So beruhige dich doch. Das ist nur der Weihnachtsbaum von den Kleinen, den du da anbellst. Ist der dir so unheimlich mit seinen glanzvollen Lichtern? Jetzt komm. Wir verziehen uns ins Haus zurück.“
Nur widerwillig lässt sich Dobermann Mingo am Halsband nehmen und ins Gebäude zurückführen, wo er sich, aufmerksam in Richtung Kindergarten schauend, an die Glasfront legt.
Wörter von Tina Baier
Name Mingo und Siegbert von Diana Schwarze
Name Haraczimowicz von Frank Schümann
Text von Sina Land
Bild aus Pixabay
Kurzgeschichte
aus dem Buch
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Tannenbaum
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