Tschup erinnert sich an sein Bootshaus, in dem er früher gewohnt hat. Orientteppich hat es dort keinen gegeben, es standen auch nie Orchideen in der Vase auf dem Tisch. Stattdessen gab es einen selbstgewebten Wollläufer und Gänseblümchen. Trotzdem hat er sich in seinem Domizil stets wohlgefühlt. Gerne würde er heute ebenfalls dort leben, aber die schmerzhaften Erinnerungen verfolgen ihn zu extrem, als dass er das Bootshaus weiter ertrüge. Energisch schüttelt er den Kopf und damit seine düsteren Gedanken ab. Er hat sich für heute vorgenommen das Garagendach zu begrünen. Selbst wenn darin kein Auto, sondern ein altes klappriges Fahrrad steht – mit jeder Menge Fundstücke im Weidenkorb – ist dies doch eine Beschäftigung, die ihn ablenkt und auf die er sich freut. Schwungvoll klemmt er sich die alte Holzleiter unter den Arm, schnappt sich die Saattütchen vom wurmstichigen Tischchen und macht sich vergnügt pfeifend an die Arbeit.

Wörter von Kerstin Brandenburg

Text von Sina Land

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