Text von Sina Land
Bild aus Pixabay
Bearbeitet von Sina Land
Der kleine Max hüpft neben Lara her
Der Regen prasselt in die Pfütze
Das gefällt beiden Kleinen sehr
Doch er hätte gerne noch eine Stütze
Ich muss mit meiner Oma immer singen
Sagt Max und dabei hätte er furchtbar gerne
Einen Opa für sich zum Pfützenspringen
Doch das liegt leider in weiter Ferne
Lara lacht und sagt, lass uns tauschen
Fürs Singen brummt mein Opa viel zu viel
Das verpasst mir in den Ohren ein Rauschen
Ich schenk ihn dir, was für ein tolles Spiel
So kommt's, dass ein kleiner und ein großer Mann
Des Nachts durch Regenpfützen springen
Lara die Hymne von Max's Oma singen kann
Und die Tauschereien glückliche Gesichter bringen
Zwei meiner Romane aus dem Projekt an dem mehrere Autor:innen an einer Buchreihe schreiben. Alle Geschichten drehen sich um das Thema
"Der perfekte Tausch".
Drei Wörter Geschichten
Tagesgedanken
Tagesgedichte
Tauschgeschichten
Tagesfoto
Diese könnt ihr auf meinem Blog nachlesen.
Von Schmunzeln bis Tiefgang ist alles dabei.
Viel Freude damit.
Heribert steht in seiner Küche und knetet die Hände. Es juckt ihn in den Fingern. Wie von Geisterhand zucken sie, als bewegten sie sich über die Tasten seines Klaviers zu der Melodie der Mondscheinsonate, die er gerade täglich übt. "Ja, ist denn heut schon Vollmond?", fragt er sich halblaut, kratzt sich am Kopf, leckt die Spitze seines Zeigefingers ab, als müsse er gleich eine Seite seiner Partitur umblättern. Doch sofort verbietet er sich dieses imaginäre Musizieren, verlässt den Raum und läuft den dunklen Hausflur der Wohnung entlang. Mit in Falten gelegter Stirn tänzelt er im Takt seiner inneren Melodie zum Schlafzimmerfenster und lugt umsichtig in die Nacht hinaus. Erst mustert er den Kirchturm, dann den Dorfbrunnen. Doch an den üblichen Stellen ist kein Mond zu sehen.
Kopfschüttelnd zieht er die Vorhänge zu und tappt ins Wohnzimmer zu seinem Klavier. Bevor er fähig ist, das Licht anzuschalten, leuchtet ihn etwas an, als richte jemand einen Scheinwerfer auf ihn. Mit zusammengekniffenen Augen schaut er über sein Instrument und lacht laut auf.
"Ilse", purzelt es aus ihm heraus und es schüttelt ihn durch. Sie hat es tatsächlich getan!
Gestern sagt sie, dass man eine Mondscheinsonate nicht ohne Vollmond spielen kann. Und weil es zum Üben eben nicht jeden Tag einen Vollmond gibt, hat sie ihm ein Bild mit einem fluoreszierenden kugelrunden Mond gemalt und es auf sein Klavier gestellt.
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