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Impfen, Urlaub, faul sein


Aus Band 5 Von "Drei Wörter für eine Geschichte"


Opa Gabriel, Sohn Jens und Enkel Henny sitzen zusammen in der Arztpraxis; jeder auf einem Stuhl und sie halten sich an den Händen.

„Ich mag Spritzen überhaupt nicht“, knurrt der 18-Jährige. „Warum kann man dieses Zeugs nicht einfach in einen Kaugummi verpacken. Das wäre doch viel einfacher.“ Er reibt sich über die Nase wie immer, wenn er nervös ist.

„Hoffentlich kommt die Ärztin jetzt bald, ansonsten überlege ich mir das nochmal“, murrt Vater Jens. „Ich habe schließlich bei der Arbeit alles stehen und liegen lassen für diese Impfung.“

Neben ihm ist ein Brummen zu hören, das Opa Gabriel mit einem Zähneknirschen untermalt. „Man könnte ja glattweg meinen, dass ihr Jungspunde Schiss vor einem kleinen Pikser habt. Denkt doch mal an was Schönes, jetzt wo wir hier so gemütlich beisammensitzen und endlich mal Zeit füreinander haben. Wie wäre es mit der Urlaubsplanung?“

Jens raunt Unverständliches und Henny verzieht das Gesicht. „Mensch Opa, fang nicht schon wieder damit an.“

„Was?“ Opa Gabriel macht große Augen. „Du redest doch ständig vom faul sein.“

 

Unwirsch wird ihre Debatte von der hereinstürmenden Ärztin unterbrochen. „So, wer will zuerst“, sagt sie mit einem herausfordernden Lächeln.

Vater und Sohn zeigen im Gleichklang auf Opa, der murrend das Gesicht verzieht.

 

 

Wörter von Kerstin Brandenburg

Text von Sina Land

 

Bild aus Pixabay