Kopfstand - Altes - Identität

"Muss es denn ausgerechnet ein Kopfstand sein. Was meinst du was der mit deiner Halswirbelsäule macht?" Mein Krankengymnast verzieht das Gesicht und gibt mir das Foto aus meinen wilden Turner-Zeiten zurück. Vor langem sind wir beide beim "DU" gelandet, weil er meine Knochen inzwischen besser kennt als ich.

 

Warum hält man eigentlich so extrem an Altem fest, was man einmal konnte, frage ich mich, als ich die Tür hinter mir verschließe und mit meinen Stöcken aus der Klinik wackle. Eigentlich habe ich das doch alles schon erlebt, muss die Momente nicht mehr sammeln, trotzdem hält mein Ego verbissen fest an meinem alten Können. Da will ich wieder hin, plappert es unaufhörlich. Es muss ja kein Salto mehr sein, aber wenigstens ein Kopfstand.

 

Es ist ein Stück Identität, über die ich mich wohl definiere, denke ich und schaue mich suchend nach etwas um, das mich ebenfalls identifiziert, mein Körper aber auch tatsächlich fähig ist zu tun, ohne Alarm zu schlagen. Schließlich lande ich bei einer Übung aus dem Qi Gong und bin glücklich darüber.


* Manchmal braucht es neue Ideen *


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